Gemeinnützige Organisation aus Sohland an der Spree

Unsere Kirche wurde 1222 erstmals erwähnt, was zugleich als Gründungsdatum von Sohland angesehen wird. Vermutlich ist der Ort aber um einiges älter.

Die Kirche wurde zerstört, wieder aufgebaut, umgebaut und zuletzt 1824 um 12 ½ Ellen verlängert, wobei die Westwand und der Turm erhalten blieben. 1846 wurde der alte, hölzerne Glockenstuhl abgerissen und durch einen neuen, steinernen ersetzt.

1670 baute man das Pfarrhaus komplett neu aus Holz. 1853 wurde das jetzige Pfarrhaus anstelle der „alten Pfarre“ errichtet. Ob es immer an dieser Stelle stand ist nicht nachweisbar.

Das Erbgericht (Kretscham) befand sich Am Markt Nr. 16. Wahrscheinlich wurde es schon bei der Gründung des Dorfes angelegt, es ist auch hier nicht sicher, ob dies immer sein Platz war. Der Richter war zuständig für die Gemeinden Ober-, Mittel- und Nieder Sohland. Zu Beginn der 1980er Jahre schloss das Gasthaus für immer seine Pforten. Die Fleischerei hatte bis in die 1990er Jahre Bestand. Seitdem wird es als Sanitätshaus genutzt.

Bis Ende der 1970er Jahre war der Markt noch der Mittelpunkt des Kulturellen Lebens der Gemeinde. An Lokalitäten gab es außer dem Erbgericht den Augustinschen Gasthof, später Gasthaus „zu den 3 Linden“, woraus in den 1920er Jahren eine Apotheke und aus der zugehörigen Fleischerei später ein Kino entstand, sowie bis 2018 das „Gasthaus Stiebitz“ mit Drogerie (bis 1990). Es gab Bäcker, Sattler, Lebensmittel- und andere Geschäfte. Vor den Marktstufen finden wir einen Postmeilenstein von 1850 und daneben, unterhalb der Mauer, zwei „Sühnekreuze“ die an einen Mordfall erinnern sollen. Gegenüber das Reformations-denkmal von 1817. Am Abzweig der Bahnhofstraße befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Weiter im Bereich der Kirche die Friedenseiche von 1870/71; das Kriegerdenkmal des 1. Weltkrieges vor der Kirche; die Gedenktafeln für die Gefallenen im 2. Weltkrieg in der „Böhmischen Gruft“, sowie ein Denkmal für die Helden von 1870/71.

Das Haus Am Markt Nr.4, das sogenannte „Kellerhaus“, wurde 1859 auf dem zum Erbgericht gehörigen Bierkeller erbaut, wobei eine Hälfte zu Nieder- und die andere zu Ober Sohland gehörte. Der Grund hierfür war die wechselnde Braugerechtigkeit beider Güter. Die neue Kirchtreppe daneben wurde 1830 eingeweiht. Vorher ging man die alte Treppe zwischen den Häusern Am Markt Nr.1 und Nr.3 hinauf. Davor soll sich einst der alte Markt befunden haben.

Das Haus Am Markt Nr. 2/3 (eine Hälfte ist abgerissen) beherbergte die erste Sohlander Kirchschule. 1742 wurde gegenüber eine größere errichtet. Diese brannte 1863 ab und wurde dafür ein Stück weiter hinten neu errichtet, welche bis 1923 bestand.

Unterhalb des Sommerberges liegt das ehemalige Rittergut Mittel Sohland. Dieser wurde wegen seiner roten Dachschindeln umgangssprachlich „der Rote Hof“ genannt. Bis 1627 als Gut und Vorwerk bezeichnet, wird es unter den Herren von der Sahla nach 1745 zum Schloss umgebaut und es wurde ein Park angelegt, wovon beides heute noch vorhanden ist. Nach 1945 wird es als TBC- Heilanstalt und später als Schwangeren Erholungsheim genutzt.

1963 entstand in privater Initiative von 5 Astronomie begeisterten Personen die Sternwarte oberhalb des Schützenhauses, welche später den Namen „Bruno Bürgel“ erhielt.

                                                                                                  A. Herrmann 2024