Das Neudorf wurde 1691 von Christoph Abraham von der Sahla oberhalb des schwarzen Busches, auf der „Überschar“, angelegt. (Eine Überschar ist ein Flurrest, der bei der Vermessung eines Dorfes übriggeblieben ist.)
Auf älteren Karten wird der Ort auch als „Goldene Trommel“ bezeichnet. Der Sage nach sollen die Untertanen des Neudorfes mit einer Trommel zum Hofedienst gerufen worden sein, weil sie die Uhrglocke des Rittergutes nicht hören konnten. Das erscheint logisch, weil das Neudorf komplett von Wald umgeben war.
Bereits 1703 soll das Neudorf eine eigene Gastwirtschaft besessen haben, welche den Namen
„Trommel“ trug und ein Andreas Schindler soll der erste Wirt gewesen sein. Ab etwa 1800 befand sich nachweislich, in Neudorf Nr. 18, ein Kramwarenhandel mit Bier- und Branntwein Schank gleichen Namens. Dieser wurde 1960 geschlossen. Ob es sich in beiden Fällen um das gleiche Grundstück handelt, ist nicht nachweisbar.
Das Neudorf war schon sehr zeitig ein Ort der Sommerfrische, welche Ende des 19. Jh. in Mode kam. Bauden wurden Allerorts von neu gegründeten Wandervereinen errichtet. In Sohland wurde im Jahre 1900, in Privatinitiative von drei Personen, mit dem Bau der Prinz-Friedrich- August Baude nebst Turm begonnen. Zwei Personen stiegen recht schnell aus diesem Projekt aus, so das nur noch Arthur Zosel übrig blieb. Er holte die Genehmigung ein, sein Bauwerk dem Prinzen zu Sachsen, Prinz Friedrich August, zu weihen. Dieser Wunsch wurde wohlwollend genehmigt.
1906 erfolgte die Gründung des Gebirgs- und Wandervereins „Alpenveilchen“ in Sohland. Dieser war aktiv beteiligt beim Anlegen, Markieren und Kartographieren von Wanderwegen in und um die Gemeinde Sohland /Spree.
Der Wintersport kam Anfang der 1920er Jahre nach Sohland. Bereits 1928 erfolgte die Gründung des Ski- Club Sohland an der Spree. 1929 entstand die erste Sohlander Sprungschanze an Schreibers Berg, am Osthang der Prinz- Friedrich- August Höhe. Schon ein Jahr später wurde die „Schwarze- Koppen- Schanze“ im schwarzen Busch, auf einem ehemaligen Steinbruchgelände, eingeweiht. Sie war bis 1969 in Betrieb.
Ein Stück oberhalb wurde später eine Kneip- Anlage errichtet. Dort liegt ein Findlingsstein, auf dem geschrieben steht: „hier liegt der Hund begraben“. Er soll Infolge einer Hausbau-pleite an dieser Stelle dorthin gekommen sein.
Im Ober Sohlander Grenzwald befindet sich der „Dreiherrenstein“. Dieser historische Grenzstein trennt die drei Herrschaftsbereiche Sohland, Wehrsdorf und Hainspach (Böhmen). Er soll einer der schönsten, noch erhaltenen sechs historischen Grenzsteine, an der Sächsisch- Böhmischen Grenze sein. Drei Wappen, ASVDS = August Siegmund von der Sahla zu Sohland, LGZS = Leopold Graf zu Salm (Reifferscheid) zu Hainspach und Wehrsdorf als Domstiftlicher Besitz, zieren ihn.
A.Herrmann 2024