Neusorge ist ein kleiner Ortsteil an der Straße nach Taubenheim gelegen, der schon in den ersten Sohlander Kirchenbüchern erwähnt wird.
Er gehörte den jeweiligen Besitzern des Niedergutes von Nieder Sohland, welches als Engelscharscher Teil und später umgangssprachlich als „Metzrads Hof“ bezeichnet wurde.
Neusorge hat in diesem Fall nichts mit Sorge oder Sorgen zu tun, sondern kommt vermutlich von dem Mittelhochdeutschen Wort „Zarge“ = Rand und bezeichnete u.a. Einzelsiedlungen, die an der Gemeindegrenze liegen.
Zu Neusorge gehören die heutige Taubenheimer Straße ab Nr. 7, sowie der Wolfsteinweg. 1935 bis 1936 schrieb die Gemeinde 10 Siedlerstellen in Sohland – Neusorge aus und vergab diese dann an geeignete Bewerber. Daraus entstanden die Siedlungshäuser auf der rechten Seite in Richtung Taubenheim ab Nr. 16.
1930 baute Fabrikant Karl Stein, der Besitzer der Steinschen Knopffabrik (Jockey Plastik), an der Taubenheimer Straße Nr. 12 eine Villa und legte daneben einen Botanischen Garten an, in dem viele verschiedene Baumarten und interessante Pflanzen zu finden waren.
Nach 1945 wurden in der Villa Wohnungen vermietet und der Garten war für alle frei zugänglich. Er wurde zum beliebten Ausflugsziel für Schulklassen und Kindergärten.
Mitunter wurde Neusorge auch als „Botanischer Garten“ bezeichnet, weil es zu dieser Zeit sprachlich geläufiger war.
Heute befinden sich Villa und Garten wieder in Privatbesitz.
Der Fußsteig über die Spree verbindet Neusorge mit Äußerst Nieder Sohland. Über ihn gingen früher, und noch heute, viele Menschen zur Arbeit. Auch in die Betriebe nach Äußerst Mittel Sohland. Weil beide Ortsteile, Äußerst Nieder - und Äußerst Mittel Sohland, ganz nah beieinander liegen, wurden sie 1938 zum Ortsteil „Hohberg“ zusammengeschlossen.
A.Herrmann 2024