Wendisch Sohland, Ortsteil und gewesener Gutsbezirk zugleich, heißt seit 1938 amtlich
„Am Frühlingsberg“.
Es grenzt an Taubenheim, Oppach, Crostau, Schirgiswalde und Wehrsdorf. Die Grenze Innerorts verläuft vom Frühlingsberg in Richtung Westen, bis zur ehemaligen
„Weißen Mühle“, heute „Kranbau Paulick“ (Himmelsbrückenweg Nr.9), von da etwa in Richtung Gerhart- Hauptmann- Schule, dahinter in Richtung Nordwesten bis an die Kaltbach, der Grenze zu Wehrsdorf und Schirgiswalde.
Neben der ehemaligen Weißen Mühle verlief damals der Wendisch Sohlander Kirchsteig über die Spree. Im Jahre 1796 wurde anstelle eines Holzsteiges die steinerne „Himmelsbrücke“ über die Spree errichtet. Sie wurde zum Wahrzeichen von Sohland und wurde auf vielen Bilden verewigt und ziert so manches Siegel, Buch und vieles mehr. Seit der Regulierung des Spreelaufes zu Beginn der 1950er Jahre, läuft der Dorfbach unter dieser Brücke hindurch.
Für Wendisch Sohland sind als Besitzer nachweisbar die Brüder von Kopperitz, die Familie von Rechenberg, die Familie von Klüx, die Familie von Seilern uns Aspang sowie die Familie von Nostitz- Wallwitz eingetragen. Die Familie Nostitz- Wallwitz wurde 1945 enteignet.
In einem Lehnbrief von 1677 wird das Gut erstmals als „Gut Wendisch Sohland“ bezeichnet. Davor ausschließlich als „Wohnhaus und Vorwerk zu Nieder Sohland“. Als Zubehörungen in Lehnbriefen werden genannt: ein Teil von Taubadels Gut, Melchior Lauermanns Gut,
das Dorf Wendisch Sohland, Ellersdorf, einen freien Bierschank zu Wendisch Sohland und Ellersdorf sowie bis 1649 einen halben Bierschank zu Ober Sohland sowie die Hälfte des Brau- und Malzhauses in Ober Sohland. Das Dorf Wendisch Sohland befand sich vermutlich im heutigen Zentrum von Sohland, unweit der Kirche. Das alte Gut befand sich auf dem Areal des heutigen Weges „An der Aue“ und dem „Gasthaus Brauerei“ (Taubenheimer Straße Nr.2). Bei dem Gasthaus handelt es sich um den ehemaligen Kretscham (Gericht) und die Brauerei von Wendisch Sohland. Unterhalb der Brauerei und oberhalb der Spree stand die mächtige, alte Gerichtslinde. Unweit der Stausee Brücke befand sich die einstige Hofe-oder Klüx Mühle, später Steglichs Mühle genannt. (Zittauer Straße 24, 25)
Die Stausee Brücke existiert in ihrer heutigen Form seit 1830, dem Bau der Chaussee Neustadt – Oppach. Vorher war sie eine Schafbrücke, worüber die Schafe von der Herrschaftlichen Mengerei (Förstereistraße Nr.1 bis Nr.4) in ihre Weidegebiete getrieben wurden. Daneben befand sich eine Furt durch die Spree für Fuhrwerke. Der Stausee wurde erst 1938 fertiggestellt. Vorher befanden sich dort Wiesen.
Das Frühlingstal gehörte ebenfalls zu Wendisch Sohland. Umgangssprachlich wird es
„Ochsenhutche“ genannt, weil sich früher dort die Weiden für die Herrschaftlichen Ochsen befanden. Die örtliche Schmiede befand sich in der Zittauer Straße Nr. 42/43. Im Jahr 1921 wurde der „Kriegersiedlungsverein“ gegründet und ein Gelände in der Nähe des Gasthauses
„Zum goldenen Apfel“ (Zittauer Str. Nr.23) zur Gründung einer Siedlung erworben. Es sollte damit die Wohnungsnot gemildert werden und das einst den Kriegern gegebene Versprechen auf ein eigenes Heim eingelöst werden. (Zittauer Str. linke Seite, Gartenweg und Trebestraße)
A. Herrmann 2024