Die Kaltbach bildet den Grenzbach zwischen Wehrsdorf und Sohland sowie zwischen Sohland und Schirgiswalde. Sie „scheidet“ in ihrem Unterlauf die Fluren von Sohland und Schirgiswalde und trennte damit in früherer Zeit zwei Königreiche – das Königreich Sachsen und das Königreich Böhmen, weil Schirgiswalde in früherer Zeit Kronlehen von Böhmen war.
Daraufhin bekam dieser Ortsteil den Namen „Scheidenbach“.
„Alt Scheidenbach“ entstand nach 1700 im Bereich der Einmündung der Kaltbach in die Spree. Dazu gehören die Spreetalstraße, die Bautzener Straße von Nr. 15 bis Nr. 20 und die Scheidenbachstraße Nr. 1 bis Nr. 3. Sie gehörte zur Herrschaft Wendisch Sohland, deren Besitzer, Wolf Heinrich von Klüx, um 1743 in der heutigen Bautzener Straße Nr. 19 eine Erbpacht Schenke errichten ließ, welche bis Anfang der 1990er Jahre geöffnet war. Im Volksmund wurde sie „Südkurve“ oder „scharfe Ecke“ genannt.
1787 errichtet Meister Andreas Hohlfeld, zu dieser Zeit Pächter der Güter Wendisch – und Nieder Sohland, in der Scheidenbach die „neue Mühle“. 1830 geht sie an seinen Sohn, Karl Gottlieb Hohlfeld, welcher sie 1869 an August Leberecht Reitz verkauft. Im Jahr 1880 brennt die Mühle ab. An gleicher Stelle errichtet August Reitz 1885 die erste mechanische Weberei in Sohland mit Nutzung der Wasserkraft. Später übernehmen die Gebrüder Friese aus Kirschau diesen Betrieb als Zweigstelle und zu DDR Zeiten ist es ein Teilbetrieb des VEB Vegro Kirschau, der bis in die 1990 er Jahre produzierte.
Mit Baubeginn der Eisenbahnstrecke Ebersbach – Sohland 1875 und der Erweiterung bis nach Wilthen 1876, verliefen die Gleise nun auch durch Wendisch Sohlander Gebiet sowie durch Scheidenbach. Die Kaltbach wurde durch Errichtung eines kleinen Viadukts überquert.
Um den stetig steigenden Verkehrsansprüchen gerecht zu werden, musste in den 1930 er Jahren die Straße von Sohland nach Schirgiswalde im Bereich der Kaltbach Grundlegend erneuert werden. Eine stabilere und größere Brücke für den zunehmenden Frachtverkehr war erforderlich. Die alte Straße führte zudem ganz nah am letzten Haus von Schirgiswalde vorbei um zur der Brücke, die ein Stück weiter unten als die jetzige lag, zu gelangen und war ebenso zu Eng wie auch zu Steil für größeren Frachtverkehr.
Anett Herrmann 2024