Gemeinnützige Organisation aus Sohland an der Spree

Ellersdorf, idyllisch am Fuße der Kälbersteine gelegen, ist sehr alt und war früher ein eigenständiges Dorf - vermutlich Albrechtsdorf, benannt nach seinem Locator oder früheren Besitzer.   Seit etwa 1400 bis zum Jahr 1549 gehörte es den Herren von Kopperitz und seitdem ständig zum Gut Wendisch Sohland.

Die „Alte Marktstraße“, Handelsstraße von Böhmen nach Bautzen, führte von Nieder Sohland kommend an den Feldern von Ellersdorf vorbei. Zwischen Pickaer Berg und den Kälbersteinen überwand sie den höchsten Anstieg und verlief von da aus über Crostau, Bederwitz, Rodewitz weiter nach Bautzen.

Die Kälbersteine mit ihren Aussichtspunkten bieten einen wunderschönen, weiten Blick auf das Umland von Sohland. Hier befindet sich ein alter Grenzstein von 1763, der die Wendisch Sohlander und Schirgiswalder Flur teilt.

Ellersdorf besaß ein eigenes Gericht mit Kretscham, das spätere Gasthaus „Jägersruh“, wo bereits 1631 ein eigener Richter und Bierschank nachweisbar sind. Die ehemalige Schäferei befand sich am Anfang des Dorfes, am Rande der Felder (Ellersdorfer Straße Nr. 6).     

In Ellersdorf wurde ausschließlich Landwirtschaft betrieben.

Nach 1900 war es ein gern besuchter Ort für die Sommerfrische, mit herrlicher Aussicht auf die Oberlausitzer – und Böhmischen Berge.

1921 wurde neben der „Teufelskanzel“, einer kleinen Felsgruppe unterhalb der Kälbersteine, das „Waldtheater“ eröffnet. Auf dieser Bühne spielte unter anderem, der später berühmte Schauspieler, Victor de Kowa. 1930 schloss das Theater seine Pforten – aber nicht für ewig.

Einigen Enthusiasten aus Sohland und Schirgiswalde ist es zu verdanken, dass am 7. Juli 1991 die „Waldbühne“, als Gemeinschaftsprojekt beider Orte, wieder eröffnet werden konnte.

Je nach Veranstaltungsplan kann man im Sommer Theaterstücke und andere Aufführungen auf dieser Bühne erleben.

Oberhalb vom Stausee befindet sich der sogenannte Schlossberg, wo sich in sehr früher Zeit eine alte Burg oder Straßenwarte befunden haben soll. Das Ellersdorfer Wasser, welches unweit des Schlossberges vorbeifließt, war früher Überlebenswichtig für die Ellersdorfer Bewohner. Heute endet sein Lauf im Stausee, der von Anfang an ein beliebtes Ausflugsziel war. Der Stausee, 1938 fertiggestellt, sollte die Wasserführung der Spree in den Griff bekommen, was aber nur bedingt gelang. Im See lagerte sich immer wieder Schlamm ab, da die Spree direkt hindurchfloss. Um 1995 wurde er aufwendig Umgestaltet. Die Spree bekam ihr eigenes Flussbett, was eine ständige Verschlammung verhinderte. Um den Stausee herum ist seitdem viel Neues entstanden, was ihn zu einem Kleinod werden ließ, welches jährlich viele Besucher anlockt.

                                                                                                   A.Herrmann 2024