Im September 1800 vergibt Christoph August von der Sahla 8 Baustellen an Wehrsdorfer und Ringenhainer Untertanen.
Es entsteht der Ortsteil „Neu Obersohland“, der im Volksmunde bald „Tännicht“ genannt wird und diesen Namen erhält er später auch offiziell.
Das Tännicht bestand vor 1800 hauptsächlich aus Teichen und Wiesen der Herrschaft. Die Teiche dienten der Fischzucht welche oftmals gutes Geld einbrachte, gab es doch früher viel mehr Fastentage, wo kein Fleisch verzehrt werden durfte. Genannt seien der krumme Teich, Hans Hänsels Teich, der Aspen, Forellen, Mittel, Metzrads - und Zweidämmige Teich.
An Wiesen gab es die Tännicht Wiese, die Born, Kirchwegs, Seilers – und breite Wiese.
Der Tännicht Berg, der Kuhberg, der Ziegenhübel sowie Bauers Berg umgeben diesen Ortsteil. Auf Bauers Berg stand übrigens die einzige, nachweisbare Windmühle in Sohland, welche 1864 errichtet wurde, 1888 aber schon nicht mehr existierte.
1913 war das Tännicht bereits auf 21 Grundstücke angewachsen. Verschiedene kleinere Steinbrüche wurden eröffnet und wieder geschlossen. Es gab hier keine Industrie.
Das Gasthaus hieß „zum Tannenberg“ oder einfach „Tännicht Schenke“ und befand sich im Haus Nr. 9.
Ab 1961 trägt man sich mit dem Gedanken, hier eine Schanze zu errichten. 1969 bis 1975 endlich entsteht mit Unterstützung Sohlander Betriebe und mit tausenden Stunden an Eigenleistungen der Sportler selbst, das Skizentrum Tännicht “ mit zwei Schanzenanlagen. Zwischen 1975 und 1986 wird das Areal durch den Bau der Schanzenbaude, der Turnhalle, dem Schlepplift sowie dem Abfahrtshang erweitert.
Aus Sohland gingen zu DDR- Zeiten, wie auch noch heute, immer wieder Nachwuchskader für Leistungszentren hervor. Die meisten wechselten nach Klingenthal.
Stellvertretend für alle seien genannt: Lothar Düring, Heinz Wünsche in der Nordischen Kombination und Andreas Hille im Skisprung.
Anke Schulze im Langlauf und Falk Schwaar in der nordischen Kombination starten sogar bei Olympischen Spielen.
Derzeit sind Jenny Nowak und Anne Häckel in Nordischer Kombination erfolgreich.
Ab 2015 war auf Grund des baulichen Zustands der Schanzen ein Springen nicht mehr möglich. Unterstütz von regionalen Unternehmen und Institutionen sowie Eigenleistungen des Vereins erfolgte dann eine komplette Neugestaltung der Schanzenanlagen, die dann 2016 feierlich eingeweiht wurden und heute den Namen Sparkassen Skiareal trägt.
Gegenwärtig erfolgen mit Hilfe von Fördermitteln umfangreiche Bauarbeiten zur Erweiterung des Objekts als Ski-, Wander- und Radarieal statt, das dann auch von anderen Vereinen sowie für den Freizeitsport und für touristische Zwecke genutzt werden kann.
A. Herrmann 2024