Gemeinnützige Organisation aus Sohland an der Spree

Ab 1793 gibt Christoph Abraham von der Sahla, vermehrt Land von seinem Herrschaftlichen Grund aus.

Im Bereich Sandweg bis Rösselburgstraße werden die ersten Häuser des neuen Ortsteiles

Neu- Mittel Sohland gebaut.

1830 wird mit dem Bau der Chaussee Neustadt – Oppach begonnen.

Im selben Jahr legt Traugott Wendler auf seinem Grundstück den Gasthof

„Zur Stadt Frankfurt am Main“ an. Er erhält die Berechtigung zum Ausspannen, Gastieren, Beherbergen, Tanzmusik halten, sowie Schlachten, Backen und Branntwein brennen. Letzteres darf er aber nur für seinen Hausgebrauch tun und nicht außer Haus verkaufen.

Im Jahr 1834 gibt Henriette von der Sahla 20 weitere Baustellen, zwischen der Wehrsdorfer Grenze und der neuen Chaussee gelegen, dem Ort Neu - Mittel Sohland gegenüber, von ihrem Herrschaftlichen Waldboden aus. Da sich dort vermutlich anfangs noch Pilze ernten ließen, wurde das ganze Gebiet im Volksmund bald „Pilzdörfel“ genannt und es erhielt später auch offiziell diesen Namen.

Am 15.4.1840 erhielt Sohland eine Posthalterei im Gehöft des Gasthofes „Stadt Frankfurt“, sowie eine Postexpedition. Erster Posthalter wurde der Gasthofbesitzer Carl Gottlob Prätorius.

Zum Zustellbereich gehörten Sohland, Wehrsdorf, Steinigtwolmsdorf und Weifa. Die Posthalterei befuhr die Strecken Sohland – Bischofswerda 1mal täglich, Sohland – Ebersbach 1mal täglich sowie Sohland – Bautzen 3mal wöchentlich.

Im Pilzdörfel gab es außer dem Gasthof „Stadt Frankfurt“ später noch das „Cafe Wettin“- danach „Cafe Wünsche“ sowie „Weickerts Restauration“.

Vor dem Haus Am Pilzdörfel Nr. 29, heute Autohaus Hohlfeld, befand sich bis etwa 1990 eine Tankstelle.

Die Waldstraße wurde erst nach 1842 erschlossen.

Vom Tännicht her fließt ein kleiner Bach durch das Pilzdörfel, aus dem die Bewohner früher ihr Wasser jeweils an einer dafür bestimmten Stelle, einer sogenannten „Schöppe“, holten. Durch Verunreinigung dieses Wassers kam es oft zu Typhus Erkrankungen.

Unter der Straße (B98) befindet sich eine Brücke. Im Volksmund wurde diese früher „Mordgrundbrücke“ genannt, weil man dort die Leiche eines Handelsmannes fand, der Opfer eines Raubmordes wurde. 

                                                                                                     A. Herrmann 2024